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Autor: Jan1
Datum: 18. Januar 2020

Promi-Talk Reloaded in der GemS Brachenfeld: Zu Gast Aminata Touré MdL

Die Landtagsvizepräsidentin im Kieler Landeshaus und Neumünsteraner Landtagsabgeordnete war heute zu Gast in der Gemeinschaftsschule Brachenfeld in Neumünster. Studienrat Niko Klotzbücher hatte die Veranstaltung initiiert und Aminata Touré eingeladen, persönlich bekannt mit „Aminata“.

Nun war sie heute im Theatersaal der Gemeinschaftsschule Brachenfeld, nachhaltig angereist mit dem öffentlichen Personennahverkehr und stellte sich den Fragen der sehr interessierten Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs und einigen elften Klassen, so dass circa. 180 Zuhörer anwesend waren. Die Veranstaltung fand im Rahmen des schulischen Projekts Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage der Gemeinschaftsschule Brachenfeld statt, federführend geleitet von den Lehrkräften Frau Vos und Herrn Klotzbücher. Nach der Begrüßung durch Schulleiter Thore Schwilp stellte Schülersprecher Maximilian Henningsen Aminata Touré vor.  Frau Touré kam als Kind mit ihrer Familie aus Mali nach Deutschland, und hatte zunächst lange Flüchtlingsstatus, was für sie eine enorme Zeit der Ungewissheit bedeutete. Sie ging zur Schule, machte ihr Abitur und studierte Politikwissenschaften sowie Französische Philologie. Danach engagierte sie sich im Bundestag in der Flüchtlingspolitik. Heute ist die erst 27-Jährige Vizepräsidentin im Landtag von Schleswig-Holstein und Neumünsteraner Landtagsabgeordnete für Bündnis 90 / Die Grünen.

Die Veranstaltung hatte das Format eines Promi-Talks: Die Schülerinnen und Schüler stellen Fragen an den Promi und der Promi beantwortet diese dann direkt oder in Fragerunden. Von 10-11.30 Uhr stellten die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Fragen und die Atmosphäre war von Anfang an gleich sehr positiv. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Schülersprecher Maximilian Henningsen. Es wurden zahlreiche Politikfelder angerissen, besonders eindrücklich war jedoch die Schilderung ihrer Erfahrungen bei der Chemnitzer Demonstration, bei der Neonazis und Vertreter von Parteien in schwarzen Anzügen mit weißer Rose Seite an Seite mit gingen. Auch in ihrer Kindheit und Jugendzeit wurde sie auch ausgegrenzt und sie musste nicht lange überlegen, sich politisch zu engagieren.

Die Entscheidung, sich für die Grünen zu engagieren, fiel ihr dabei nicht schwer. Die Grünen standen authentisch für die Flüchtlingspolitik, die sie  als Schwerpunktthema interessierte. Sie ist interessiert an inhaltlichen sachpolitischen Positionen und bei den Grünen wird viel inhaltlich diskutiert. Sie sieht die Aufgabe einer Landtagsabgeordneten darin, die Fragen der Menschen im Wahlkreis zu beantworten und für diese Menschen, deren Sorgen und Nöte da zu sein. Eng am Menschen gab sie den Tipp, dass jeder im Wahlkreis sich an seine Abgeordneten wenden kann und dass dieser Kontakt auch leicht herzustellen sei. "Jeder von euch kann seiner Abgeordneten / seinem Abgeordneten jederzeit eine E-Mail schreiben und ihr bekommt auch eine Antwort", so Touré. Die Schülerinnen und Schüler konnten mit „Aminata“ schnell einen sehr guten Draht aufbauen und so verging die Zeit des Gesprächs wie im Flug. Im Mittelpunkt stand die Diskussion über Rassismus in der Gesellschaft.

Es ist nicht leicht, sich öffentlich zu dem Thema zu äußern, da es in der Öffentlichkeit sehr emotional diskutiert wird. Trotzdem, so das Fazit aus der Diskussion, ist es sehr wichtig, öffentlich Position zu beziehen und mit Zivilcourage zu sagen „Wehret den Anfängen!“ sowie dementsprechend zu handeln. Die Landtagsabgeordnete ist nah am Menschen dran. Es ist bemerkenswert, wie strukturiert und fundiert die Fragen der SchülerInnen beantwortet wurden. Schulssendlich hörten alle Aminata ganz besonders aufmerksam zu und es wurde klar: Sie wird uns zukünftig noch oft besuchen.

Aminata Toure
Fotos: S. Rühmann / N. Klotzbücher

 

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